Spezialauftrag "Operation P3". Die Aufgabe kam vom Chef höchstpersönlich. Inventur in den Katakomben des Sutton Place. Das mitterweile zur Rumpelkammer umgestaltete Untergrundparken "P3" sollte Inventarisiert werden. Eine Liste von Gutteilen und Neuwahren zu Ausschuss/Recycling. Umstrukturierung, Müllbeseitigung und Inhaber-Möbillar. Wer könnte die Aufabe besser erfüllen als der Mann mit deutscher Ingenieurskunst? Die Ist-Erfassung war erschreckent. Über 120 alte, versüffte mit Schmierstoffen kontaminieren Matrazen. Aus der Decke tropfte es. Rohrleckage; Sei üblich hier. Überall Staub und Dreck. Kaputes Möbillar, Verrohrungelemente, Sprerrholz, alte Kühlschränke, Sonnenschirme, Liegestühle und und und. In Summe flossen 20 Arbeitsstunden um nur das Nötigste in Ordnung zu bringen. Wie kann man nur so einen Schutthaufen über 15 Jahre erschaffen. Kaum vorstellbar!

Der letzte Tag im Jahr 2021.. Hatte ich Glück, dass ich nach fünf intensiven Arbeitstagen frei hatte. Gut zu diesem Zeitpunkt erklungen schon die Sektkorken in Deutschland. Rohrbruch I im Gebäude 3 im 4. Obergeschoss in einer Privatsuite. Der Besitzer war nicht im Haus, sodass der Wassserpegel im Raum so stark anstieg, bis das Wasser auf die Flure strömte. In dieser Ebene befindet sich ebenfalls ein Verbindungsbrücke über das Resort in das Gebäude 2. Das Wasser tropfte am Reling herab, welches bei -22 °C abrupt frohr und eine gefahr für die querenden Fußgänger darstellte. Der Aufzug wurde bis Heute nicht wieder in Berieb genommen. Die kanadische Denkweise: Gut, dann haben wir eben nur noch ein Aufzugschacht in Betrieb . Am 03.01.2022 ereignete sich ein ähnliches Ereignis in Gebäude 2. Alle Gepäckstücke mussten für 2,5 Tage über das enge Treppenhaus auf die Zimmer transportiert werden. Immerhin hat das Gebäude acht Geschosse. Die Mitarbeiter wurden mir einer Sonderzahlung entlohnt. Mich betraf die Misere übrigens nicht, da ich noch am 31.12 in häusliche Quarantäne gesteckt wurde.

Anruf aus 2731: Bitte Betten umbauen von Doppelbett auf getrennte Betten.  Martin, der als Hausperson tätig war, und ich kamen im Zimmer an. Eigenlich keine große Sache. Doch wir mussten schnell feststellen, dass das Unterfangen nicht so einfach sein sollte. Leider war das Bett nicht modular aus zwei Einzelmatrazen aufgebaut, sondern aus einer King-Matratze. So musste die erst mal rausgeschafft werden. Und die anderen aus dem super organisierten P3 mit einem Skitrolley hochgekarrt werden. Was ein Spaß abends um 9:00 Uhr... Aber wir meisteren unsere Aufgabe mit Bravour und gönnten uns danach erst mal ein kleines Päuschen.. Danke Martin! Immer wieder ein Genuss mit dir "Shitty Tasks" zu erfüllen.

2825 - Fast jeder Angestellter kennt diesen ominösen Raum. Wenn man ihn betritt richt es etwas modrig. Auf der linken Hand das Badezimmer: Die Kloschüssel total verdreckt der Deckel längst abgebrochen. Die Dachverkleidung ist zum Teil abgenommen. Es steht eine Leiter ein paar Werkzeuge. Baustaub und Kissen. Das Wohnzimmer und Essbereich und Schlafbereich sind volll von Kissen, die sich zum Teil bis zur Decke stapeln. Überwiegend dekorative Kissen aus 15 Jahre Sutton Place Geschichte. Ein perfekter Ort um sich auszutoben ode ein kleines Päuschen einzulegen - ode Kissenschlacht. 

Augenzeugen berichten: Und wieder durfte der totesmutige Martin und Tyler vom Wartungsteam ran. Es roch streng, war braun und schwomm im Pool. Hat da wirklich? Ja definitv und es muss ein betrunkener Erwachsener gewesen sein. Mit Werkzeugen befaffnet wurde das große Etwas sorgfältig entfert. Spätestens jetzt war die legende des "Shitty Place" geboren...

Wo die Musik aufgedreht wird.. Man hört es gut und deutlich vom Aufzug im Gebäude zwei. Manchmal ist es indische Musik, machmal Punk-Rock, Country aus England, oder Deutsche Hiphop Zeilen, je nach Schichtbesetzung und Nationalität. Die Wäscherei. Und das Beste dabei: Sie ist chronisch unterbesetzt an Personal. Für das ganze Hotel stehen jeweils drei große Industriewaschmaschinen und Trockner zur Verfügung. Die Fläche ist so klein, dass nicht mehr als drei Personen pro Schicht arbeiten können. Spätschicht wurde aufgrund von Mitarbeitermangel oftmals nicht besetzt. Und das Beste: Keine Bügelmaschine. Alles was an Wäsche anfällt wird hier nicht gebügelt. Auch verfärbungen im Stoff werden zu einem gewissen Maße tolleriert. Man muss oftmals die Augen weit schließen, oder mit einem Auge erblinden, um mit gutem Gewissen in der Wäscherei arbeiten zu können. Da wir vom Concierge Team öfters aushalfen und Interesse an den Pool- Handtüchern hatten, mussten wir die Leute oftmals mit Kaffee, oder Tee für eine Prioänderung bestechen. 

Sehr gerne bringen wir ihnen eine neue Musikbox.. Bezahlen Sie Bar oder mit Kreditkarte? "Kreditkarte-kein Problem". Nein natürlich bezahlen die Gäste nicht, wenn die Technik spinnt (was bei den alten Dingern häfig der Fall war), die Raumgröße nicht deren wünschen entspricht, sich eine Maus im Zimmer befindet. Wir entschädigen die Gäste regelmäßig mit Hauswein und berechnen es intern auf Annehmlichkeiten. Wir sind dann die Armen Mitarbeiter die fremd erzeugtes Verschulden entschuldigen müssen. Mittlerweile hat man da Übung - und die meisten Gäste sind auch sehr, sehr nett und umgänglich. Eine Dame hat sich bei mir mal volständig ausgschüttet wie beschissen und unkonfortabel die Raumgestaltung ist. Ich konnte ihr mehr oder weniger nur zustimmen, weil sie in gewisser Hinsicht sogar recht hatte. Na dann, Cheers und auf den mundigen, halbtrockenen Mission Hill Merlot 2020!