In Banff angekommen besuchten luden wir das Gepäck von MC Cutler ab, der dort das Frühjahr und Sommer an einem Golfparkurs verbringen wird. Ondrej war noch unschlüssig, wie es bei ihm weiter geht. Allerdings wollte er den Aufenthalt in Banff nutzen um tschechische Freunde zu besuchen. Er brachte mich noch auf die Anhöhe des Tunnel Mountain, wo sich mein Hostel befand. So verabschiedeten wir uns mit einer kräftigen Umarmung und nun war ich - wie zu Beginn meiner Reise ganz allein unterwegs! Ich blieb noch bis zum nächsten Tag, um dann mit dem Fernbus nach Calgary zu Reisen. 

Im gegenzug zu Revelstoke war es hier in Banff sehr, sehr kalt. Tagesthöchstwerte um 1°C und leichter Schneegriesel war man im doch frühlingshaften Revy gar nicht mehr gewohnt. So schländerte durch die Gassen und mir fiehl auch hier sofort auf wie touristisch-nobel die Stadt ist. Stoß an Stoß befinden sich Luxus-Hotels, Feinschmecker Restaurants, Bars, Museen und Einzelhandel. Dennoch war es sehr ruhig, da auch hier sich bereits die Wintersaison dem Ende zuneigt, wenngleich das Skigebiet Lake Louise noch bis Mai in Betrieb bleibt. Eine Pizza und Banff-IPA rundeten die Sache ab.

Am nächsten Morgen bereitete ich schon alles für meine Weiterreise über Calgary nach London vor. Als ich draußen bei traumhaften Sonnenschein mein morgendlichen Kaffee, Banane und Apfel verspeiste, traf ich auf einen Einheimischen, der schon mehrere Monate hier im Hostel wohnte. Dabei fütterten wir die Rehe, die hier übrigens überhaupt nicht scheu sind, ganz im Gegenteil. Um 9:50 Uhr bekam ich einen Anruf von einer unbekannten Nummer. Das Busunternehmen war dran! Ich dachte, wow das ist mal ein Service. Sie machen einen Anstandsruf, da mich der Bus um 11:00 Uhr in Richtung Calgary Flughafen portieren sollte. Aber es kam anders: Die Busfahrerin entgegnete mir, wo ich denn bleibe. Der Bus ist abfahrbereit. Sie sagte "its 10 to eleven, we can't wait longer than 10 Minutes". Ich fragte nochmal. Wie spät ist es? 10 vor 11:00 Uhr.  Alles klar, ich komm so schnell wie es nur geht! Postwendend sprintete ich Richtung Empfang. Ich brauche ein Taxi in die Stadt! Okay Sir, wird gemacht! In ca. 5 Minuten ist das Taxi bei uns! Ich fragte den Rezeptionisten in welcher Zeitzone wir uns befinden? "Mountain Time, Alberta. Nun wurde mir klar, dass sich mein Telefon nie in die Zeitzone synchronisiert hatte, da ich in Vancouver die Zeitzone fest definiert hatte. So lebte ich nach wie vor in der Zeitzone British Columbias und war eine Stunde zurück. Nun reckte ich meine Snowboard Ausrüstung aus dem Speicher und siehe da: Das Taxi kam schon um die Ecke. Ich bekam den Bus und hatte noch ein nettes Gespräch mit der Busfahrerin und einer weiteren Frau, die sich natürlich köstlich über meine Geschichte amüsiert hatten...