...führte der Weg ins Queen Victoria Hospital

Krankenakte 

Dauerpatient:     Timo Ritter

Alter:                       Sehr alt 

Zustand:                Heiter bis (sehr) wolkig

 

Mittelohrentzündung

01.11-12.11.2021

 

Erkältung/Virusinfekt

13.11 - 18.11.2021

 

Gehörgangsentzündung

19.11-30.11.201

 

Ab dem 01.12.2021 erkläre ich mich selbst höchstpersönlich vorläufig für vollständig wiedergenesen! 


Es kam zurück..

Es wurde wieder schlimmer. Gegen halb fünf wachte ich am Freitag moren (19.11) mit Zahnschmerzen, Hals- und Kopfschmerzen auf. Nach einer knappen halben Stunde im Bett liegen grübeln, wusste ich dass ich meine geplante Reise nach Salmon Arm zu dem Service Centre Canada für die Sozialversicherungsnummer nicht antreten kann. Ich bließ alles ab und entschloss mich nochmals zum Arzt zu gehen, um mich gründlich durchchecken zu lassen. Das kann doch nicht sein. Ich war sauer, wütend und traurig! Als ich am Vormittag eine Arztpraxis anrief, konne sie mir nach meiner Patientenbefragung lediglich eine Online-Sprechstune mit einem Facharzt anbieten. Ich habe typische Corona Symtome und könne aus Sicherheitsgründen und den neuen Verordnungen nicht persönlich vorbeikommen. Ich winkte ab und meine, dass das bei einer warscheinlich nicht auskurrierten Ohrenentzündung wenig Sinn mache eine virtuelle Sprechstunde warzunehmen. Sie verwieß mich anschließend auf das Queen Victoria Hospital in die Notaufnahme.  

in die Notaufnahme

Nach den späten Frühstück machte ich mich gegen 12:30 Uhr zu Fuß auf dem Weg ins Krankenhaus. Es waren doch 40 Minuten Gehzeit bis ich etwas abgekämpft den Berg hoch hechelnd ankam. Ich wurde durch eine geschlossene Glastüre empfangen, eine schwester Sprach mit mir - ich musste mehrmals nachfragen, da ich sie kaum über die geschlossene Tür hörte. Sie lies mich rein und verwieß mich sofort links in einen Isolierten Raum ohne Fenster. Das  provisorisch eingerichtete Arztzimmer hatte eine Schiebetür, welche styroporähnlich isolert war. Von dort aus fand die weitere Patientenbefragung statt. Es dauerte meherere Schleifen, bis alles erfasst war. Der Arzt diagnostizierte eine Gehörgangsentzündung, war aber doch sehr verwundert, wie fit und heiter ich war und das mein Bronchialsystem gut funktioniere. Er riet mir allerdings einen PCR Test zu machen. Ich willigte auch sofort ein und meinte, in Mexiko habe ich daür ein Vermögen ausgegeben. Allerdings gab er mir die Anweisung ich solle mich an die Bestimmungen des Merkblattes halten, indem hervorgeht, dass ich bis zu meiner Bekanntgabe des Ergebnis (48 Stunden), mich in Selbstisolation begeben sollte. Zurück am Hostel angekommen sprach ich mit Thiago - er handelte blitzschnell und lies für mich ein Zimmer einrichten. Er verriet mir, dass das Resort für Spitzenauslastung auch noch Räumlichkeiten angemietet hätte und wir diese im Notfall auch jetzt schon nutzen können. 

Quarantäne-Freizeit

Nun packte ich mein ganzes Nahrungsgeraffel und Kleidung für drei Tage und machte mich fertig. Thiago brachte mich mit seinem rießen Pick up in die Revelstoke Lodge. (Es war gerade mal zwei Straßenzüge vom Hostel entfernt). Ich betrat das Zimmer bedanke mich bei ihm. Nun wusste er, was er meit die Küche sei sehr, sehr klein. Es gab gar keine Küche. Das Resort  hat für die Räumlichkeiten Grundausstattung einer mobilen Küche angeschafft und auf dem Schreibtisch platziert. Ein Spülbecken ect. gibt es nicht. So finge ich erst mal an das Zimmer zu heizen, da es zunächst sehr, sehr kalt war. Anschließend installierte ich die Küche. Währendessen rief noch ein paar mal die #0 für den Zimmerservice. z.B. gab es gar kein Besteck. Richtig clever;) So bekam ich Einwegbesteck in die Hand gedrückt. So konnte ich meine zubereiteten Burritos essen. So langsam fiehl ich gefallen in Selbstisolation. Eigenes Bad, großes Bett und einen Fernseher. (Die Käsepizza hab ich mir dann nicht bestellt, wie es eigendlich im Drehbuch stehen sollte). Gut erholt startete ich in den nächsten Tag. Aber nach dem Kurzeinkauf (für dringende Notfälle erlaubt), legte ich mich nochmal hin. Als ich am Nachmittag eine schöne Runde am Columbia River begann, wurde mir schnell klar, dass war keine gute Idee. Nach nicht einmal 2 km war ich so erschöpft, dass ich umgkehren musste. Ich hatte starke Kopf- und Gliederschmerzen, ich atmete schwer. Für mich war es sehr erschreckend, in welcher körperlichen Verfassung ich mich befand. Da dachte ich an den lieben Onkel Alwin, der in Weingarten die Stufen der Basilika sehr andächtig nach oben lief. Ich dachte da noch, er wollte beten und gönnte sich häufiger ein Päuschen. 


Das Quarantäne Wochenende

Als ich hier in Selbstisolation war, konnte ich die Ausmaße der Flutkatastophe in British Columbia am TV erkennen. Schlammlawinen, Uberflutungen, gesperrte Zufahrtswege. Über 20.000 mussten rund um Abbotsfort evakuiert werden. Die Anzahl der Todesopfer ist bisweilen nicht bekannt. Bis heute, 30.11.2021 sind sämtliche Zufahrtsstraßen auf dem Higway 1 von Vancouver Richtung Kamloops nicht passierbar oder wurden komplett weggeschwemmt. Auch wir in Revelstoke spüren die Flut. Sämtlice Zufahrtswege waren geperrt. Supermarkregale waren aufgrund der Engpässe leergekauft worden. Gott sei dank bin ich eine Woche zuvor auf selbigem Highway angereist...

 

Ab Sonntag abend konnte ich dann duch meine Medikamente Fortschritte erziehlen und kochte Abends ein kleines Risotto. Bis auf ein sehr kleinen Spaziergang nach dem Essen verließ ich das Haus nicht. Da ich bis Montag nichts vom Gesundheitsamt gehört hatte, ging ich davon aus, dass ich negativ war. Leider ist die Ergebnisanfrage sehr bürokrativ, wenn man keine Gesundheitsnummer besitzt. Es gibt nur eine Hotline, die in einer Unendlichschleife endet. Mit diesem indirekt positiven Ergebnis konnte ich die Selbstisolation beenden und bezog wieder meine WG. Eva, Dida, Jana, Lukas und Sam begrüsten mich und freuten sich, dass der (Kranke) Mann im Haus wieder zurück sei. 

Timo Ritter

E-Mail

Hinweis: e-mail Adresse noch in Planung, Coming soon..!

 

timoritter@puerto-kana-da.com

timoritter_82 

 


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