Die schöne, chaotische Weihnachtszeit im Hostel

Ciao Sam!

Am ersten Advendswochenende stand schon die erste Verabschiedung vor der Tür. Mein Zimmerkollege Sam verließ die Stadt in Richtung Golden in das Skigebiet Kicking Horse, wo er ein Angebot als "Liftie" (verantwortlich für Gondel- und Sesselbahnen im Skigebiet) bekam. Leider war keine vergleichbare Position mehr in Revelstoke zur Verfügung. Der Sutton Place konnte ihm auch nicht mehr entscheident entgegenkommen. So führ er per Anhalter von Revelstoke nach Golden, da durch das wilde Schneetreiben keine Busse mehr fuhren. Sam wir werden Dich vermissen! So verbrachten wir einen letzen Abend gemeinsam mit Lukas und Jana und tranken Bier und Schnaps. Bis die Tage. Wir kommen dich mal im wahrscheinlich verrücktesten Skigebiet der Rockies besuchen!

 


Feueralarm

Schon das zweite mal innerhalb einer Woche, dass der Feueralam losgieng. Was war passiert? Im 3. OG wurde ein Wasserkocher auf der Herdplatte angeschmort. Immer diese Chaoten vom Dritten... Da die Alarmschaltung zentral über das ganze Haus gesteuert wird ertönen in jeder WG massive Klanggeräuche. (Lautstärke Presslufthammer). Wir hatten zwar die Anweisung bekommen, wie man den Alarm deaktivieren könne, jedoch fehlte uns der Schlüssel für das Bedienelement. Zuerst versuchte ich das Schloss zu knacken, scheiterte schließlich. Was nun? vom Hauskoordinator keine Spur. Der ist um diese Zeit in der Regel beim Saunieren und nicht erreichbar. Plötzlich kam mir eine Idee: "Wenn wir es schaften die Klangkörper vom Feuermelder abzumontieren, dann bleibt uns wenigstens der Lärm erspart". Gerrad reagierte prompt und fand einen Nussknacker um den Gewindeverschluss zu öffnen. Bingo! Es funktioniert. Zusätzlich fixierten wir das Schlagventil mit einem Klebeband und die tickende Bombe war enschärft. Nun gings durch alle fünf Wohnungen, danach war Stille! Wir konnten zwar die Ursache nicht beheben aber die Wirkung. Der Hauskoordinator war zwar anfangs etwas angefressen - musste aber zugeben, dass diese Idee genail war. Zudem verdiente ich mir noch zwei freie Nächte (Tagessatz 13 $) im Hostel, weil ich die Feuermelder am nächsten Tag gründlich reinigte und wiede Inbetrieb nahm. 

 


Weihnachts-Karakoke

Ab der 4. Advenswoche wurde uns langsam klar, dass sich Weihnachten unaufhaltsam nähert. Nach dem traditionellen Ausstecher backen (Rezept von Mam) wurde ich beauftragt einen Weihnachtsbaum zu besorgen. Ich fand ihn in einem großen Supermarkt in der Südstadt. Zu Fuß unterwegs schulterte ich das kleine, getopfte Bäumchen mit meinem Turnbeutel und machte einen ausgiebigen Winterspaziergang durch die tief verschneite Winterlandschaft. Mittlerweile lagen ca. 50 cm Schnee in Revelstoke. Im Second Hand Laden trieb ich für ein paar Bugs (Kröten) Weihnachtsschmuck und eine passende Lichterkette auf. Gemeinsam am Morgen des 20. Dezember schmückten wir den Baum. Dabei trällerten wir (mein neuer Zimmerkollege Jack, Eva und Dida) die alten Weihnachtslieder und machten ein Weihnachtskaraoke draus - ganz ohne Spirituosen wohlgemerkt. Fortan loben wir den schönsten Weihnachtsbaum von ganz Revelstoke! Wenn das mal kein gutes Zeichen für die Bescherung ist..

 


Heiligabend

Der Heiligabend war fast wie immer. Gegen 12 Uhr kanadischer Zeit verabretete sich die Familie zum obligatorischen Weihnachtsfest. Wie sich es im digitalen 21. Jahrhundert gehört, waren wir über Videotelefonie (Skype) miteinander verbunden). Der Mindestabstand vom 8.250 km Luftlinie konnte also eingehalten werden. Und im Vorfeld patzte Timo ordenlich. Er sollte die Wichtelauslosung bestimmen. Dummerweise vergab er von drei Namen zwei doppelt, sodass der gute Papa leer ausging. Aber nicht ganz. Er bekam dann doch noch ein Familiengeschenk überreicht. Oh böses Ührchen! Die Spätschicht wartet: Noch schnell Spiegelei, Falafel in die Pfanne und einen Salat gezaubert, umgezogen und ab in den Bus ins Ski Resort. Dort wartete eine recht entspannte Schicht am Heilig Abend (Christmas Eve) mit meinen Arbeitskollegen Lilly und Henry auf uns. Überpünktlich um 23:00 Uhr konnten wir dann schon Feierabend machen. Auch mal eine ganz neue Erfahrung am Heiligabend zu arbeiten. Es hatte sich aber ein Stück weit angefühlt, als wäre es ein ganz normaler Tag gewesen. 

 


Weihnachten

Den 1. Weihnachtsfeiertag hatte ich wohlvedienterweise frei. So machte ich gemütlich Frühstück mit Weihnachtsmusik und verabretede mich gegen 11:00 Uhr privat, um mir ein gebrauchtes Snowboard anzuschauen (Inseriert in Kleinanzeigen). Nach etwas zögern entschied ich mich, das Never Summer mit kleinen Schrammen und einer gebrochenen Bindungschlaufe mitzunehmen. Ich wusste, dass ich das günstig über das Resort Instant setzen lassen könne. Das Brett macht einen guten Eindruck. Sehr flexibel und super wendig. Könnte ganz gut zu den Pistenverhältnissen in Revy passen! Und nun war meine Gebrauchtasurüstung mehr oder weniger komplett. Von Hantschuh über Snowboardklammoten, Schuhe, Brille, Helm. Alles wieder beisamen. Vom versandten Paket aus Deutschland weiter keine Spur. Bisher konnte mir niemand sagen, wo sich das Paket aufhalten würde. Ich hoffe die Verlustmeldung wird Klarheit in diesen mysteriösen Fall schaffen. Als Max von der Arbeit nach Hause kam bereiteten wir für das heutige Hostel Weihnachtsessen ein typisches Landesgericht vor. Ratet mal welches? Gegen 19:30 Uhr trafen sich dann all jene, die Lust und Zeit hatten im 3. OG Gemeinschaftsraum. Es gab Truthan, Kartoffeln, Ofengemüse, Berner Würstchen, Vegetarischer Eintopf Salat und ?? Nach der legendären Ansprache vom verrückten Briten Liam, konnte das Festmahl losgehen! Der Abend verlief feucht-frohlich und endete natürlich mit Backstreet Boys Liedern. 

 


1. Kältewelle

Pünklich zum 1. Weihnachtsfeiertag machte sich einen Schub Kaltluft aus den Nordwest Territorien zu uns nach British Columbia. Hier in Revelstoke stürmte es am 1. Weihnachtsfeiertag bei - 14 °C. Die Böhen führten zu Schneeverwirbelungen und die gefühlte Temperatur war weit unter - 30 °C. In den nächsten Tagen beruhigkte sich allmählich das Wetter. Es stellte sich ein Hochdruckgebiet mit sonnigen Abschnitten ein. Der Gefrierschrank blieb uns allerdings erhalten: Höchsttemperaturen am Tag bei -18 °C im Skigebiet musste sogar am Gipfelsessel Stoke am Tag vor Neujahr den Betrieb eingestellt werden. Die Sicherheit der Gäste war durch die gefühlte Temperatur von - 38 °C (Lufttemperatur -26 °C) nicht mehr gewährleistet. Diese Wetterlage ist für Revelstoke Ende Dezember sehr ungewöhnlich. Solche Temperaturen werden normalerweise ende Januar/ anfang Februar erwartet.


Timo Ritter

E-Mail

Hinweis: e-mail Adresse noch in Planung, Coming soon..!

 

timoritter@puerto-kana-da.com

timoritter_82 

 


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